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Vor fast zwanzig Jahren hatte ich einen eher ernüchternden Versuch mit einem Rennrad gemacht. Ich wollte aber trotzdem immer mal wieder herausfinden, ob Rennradfahren nicht doch etwas für mich ist. Und als ich im vorletzten Italien-Urlaub viel mehr Rennradler als Mountainbiker gesehen habe, war für mich klar: Ich will es noch mal wissen.

Nach einem im Sande verlaufenen Versuch, mir einen Maßrahmen bei – natürlich – einem Stahlrahmenbauer schneidern zu lassen, habe ich mich Anfang 2022 noch einmal ernsthafter mit dem Thema auseinandergesetzt. Dabei habe ich beschlossen, dass ich mich der Materie behutsam nähern muss, bevor ich irgendwann später zum ganz großen Schlag ausholen kann. Also habe ich mir diesmal nicht gleich das beste Rennrad der Welt zusammengebaut, sondern mir erst einmal ein hochwertiges gebrauchtes Carbon-Racebike von Cube zugelegt.

Das Cube-Rennrad direkt nach dem Kauf, aber schon mit neuem Sattel.

Das Cube Litening direkt nach dem Kauf.

Der Rahmen ist Cube's Flagschiff aus dem Modelljahr 2015 und wurde in verschiedenen Konstellationen verkauft. Das vorliegende Komplettrad war ursprünglich mit Shimano Ultegra ausgestattet. Der Vorbesitzer tauschte diese jedoch gegen die damals aktuelle Dura-Ace aus, und zwar fast komplett (bis auf Innenlager, Umwerfer und Pedale). Das von vornherein mit Dura-Ace ausgestattete Rad gleichen Typs hatte lediglich ein anderes Dekor. Außerdem hat der Vorbesitzer noch leichtere Mavic-Ksyrium-Laufräder montiert.

Ich habe das Rad jetzt seit einem Jahr im Einsatz und bin hellauf begeistert. Anfangs musste ich mich noch an die sportlich-gestreckte Sitzposition gewöhnen und auch das Umfassen in den unteren Bogen des Lenkers fand ich als Neuling noch etwas heikel. Aber inzwischen fühle ich mich darauf genau so wohl wie auf meinen Mountainbikes.

Logbuch: Tuning 02/2022

Ich verfolge ja seit meinem M5 Space die Philosophie, bei jedem Rad innerhalb eines Modelljahres und möglichst einer Komponentengruppe bleiben zu wollen. Jetzt habe ich erstmal den Umwerfer und die Pedale durch gebrauchte Dura-Ace-Pendants ersetzt. Ich habe mir auch noch kleinere Kettenblätter und ein etwas großzügiger dimensioniertes Ritzelpaket besorgt, weil ich eher der weniger kräftige, dafür schnell tretende Typ bin. Dabei konnte ich dann allerdings keine Dura-Ace-Kassette einsetzen, weil es die 11-fach-Exemplare dieser Generation erstens nicht mehr gibt und sie ohnehin nur bis 28 Zähne erhältlich waren. Da muss es nun also doch etwas Ultegra sein.

Jetzt bin ich allerdings noch auf ein ganz unerwartetes Problem gestoßen: Die Gummiüberzieher der Schalt-/Bremshebel sind verschlissen (sie kleben etwas) und eingerissen. Ich hatte erwartet, dass ich die einfach gegen Ersatzgummis tauschen kann. Leider bin ich an dieser Stelle etwas hereingefallen. Ich habe Dura-Ace ST-9000-Schalthebel montiert, welche nur ganz am Anfang dieser Modellreihe auf dem Markt waren. Wegen etlicher Probleme mit gerissenen Schaltzügen wurden sie von Shimano schon bald durch die Updates ST-9001 ersetzt.

Für die erste Generation ST-9000 gibt es aber mittlerweile kaum noch Ersatzteile. Das ist ganz schön doof, und ich habe sehr lange erfolglos versucht, solche Gummis aufzutreiben. Letztlich habe ich aufgegeben und mir nun doch noch gebrauchte ST-9001 gekauft. Diese zu montieren und mit neuem Lenkerband und neuen Zügen zu versehen, das wird dann die erste größere Schrauber-Herausforderung für mich Rennrad-Novizen.

Logbuch: Tuning 03/2022

Nach der ersten Umbau-Aktion bin ich nun fast zufrieden. Ich habe die Schalthebel getauscht und mit nagelneuen Griffgummis ausgestattet und dabei alle Züge neu verlegt. Ich musste etwas mit der innen liegenden Zugführung kämpfen, aber am Ende hat alles gut geklappt.

Jetzt mit Dura-Ace-Umwerfer und -Pedalen und mit den etwas neueren Brems-/Schalthebeln ST-9001, für die es noch Ersatzteile gibt. Und mit neuen Schalt- und Bremszügen, aber das sieht man natürlich nicht.
Mit einem ersten Wickel-Experiment bin ich nicht zufrieden: Zur Mitte hin wird das Lenkerband etwas zu dick, die Abschlüsse sind grauenhaft und das mit der italienischen Acht am Bremshebel muss ich auch noch üben.

Erste Tuning-Maßnahmen.

Nur mit meinem ersten Lenkerband-Wickelversuch bin ich nicht zufrieden. Mal abgesehen davon, dass Weiß vielleicht doch nicht so die perfekte Farbe dafür ist, muss ich da irgendwann noch mal sauber nacharbeiten. Ein kleines Loch ist an den Schaltgriffen geblieben und mit dem Abschluss in der Lenkermitte kann ich auch nicht zufrieden sein. Aber immerhin ist mein Rad dank der neuen Schalthebel jetzt fit für den Sommer und für kurze Handschuhe.

Logbuch: Tuning 08/2022

Das weiße Lenkerband war ein Schuss in den Ofen. Nach nur wenigen Ausfahrten war es vor lauter schwarzer Striemen kaum wiederzuerkennen. Da ich von meiner Wickeltechnik eh noch nicht so überzeugt war, habe ich es schon wieder ausgetauscht gegen eine anderes Modell, diesmal in schwarz.

Mit anderem Sattel und mit noch mal getauschtem Lenkerband geht es in den Hochsommer 2022. Vermutlich werde ich diese Konstellation jetzt längere Zeit fahren.
Durch meine Lebensgefährtin ist Italien schon fast zu meiner zweiten Heimat geworden. Rennrad fahren macht hier unendlich viel mehr Spaß als in Deutschland, muss ich leider sagen. Man wird nicht von SUVs gemobbt, es gibt überall Espresso und das Wetter ist auch meist besser.

Vorerst endgültig abgestimmt.

Und leider ist der Flite zum Garantiefall geworden, er begann plötzlich zu knacksen. Nicht in der Stützenaufnahme, sondern in sich. Das hatte ich schon mal bei Selle Italia, es scheint da also ein generelles Verarbeitungsproblem zu geben. Da es außerdem keine Sättel mehr in Größe S2 von denen zu geben scheint, habe ich nach fast 30 Jahren Radsport ein Tabu gebrochen und habe die Marke gewechselt. Ich fahre jetzt auf dem Rennrad Selle San Marco und bin bis jetzt sehr zufrieden.

Logbuch: Tuning 07/2023

Der San-Marco-Sattel hat mir so gut gefallen, dass ich ihn gleich an mein Reiserad weitergereicht habe. Stattdessen habe ich jetzt das gleiche Model in weiß montiert, weil das optisch besser passt. Während meines Rennrad-Urlaubes mit meiner Tochter fiel mir auf, dass die Reifen schon etwas betagt sind. Ich habe sie danach durch neue Continental Grand Prix 5000 ersetzt. Anonsten gibt es einfach nichts mehr auszusetzen an meinem Cube und ich werde es so wohl nun in Ruhe lassen müssen.

Im Sommer 2023 tausche ich den Sattel noch mal gegen ein weißes Exemplar und ersetze die gefährlich verschlissenen Reifen.
Mit meiner Tochter verbringe ich ein paar Rennradtage in den französischen Voralben. Diese Auffahrt zum Col de Rousset haben wir gerade hinter uns.
Am nächsten Tag geht es dann noch zum Col der Grimone, mit Blick auf echte Tour-de-France-Gipfel.

Nun aber wirklich endgültig getunt.

Aktuelle Komponenten

Bauteil Spezifikation
Rahmen Cube Litening C68, Modelljahr 2015
Gabel Cube CSL-68
Steuersatz FSA Orbit IC-33
Vorbau Cube Syntace F 109, 90 mm
Lenker Cube Syntace Racelite Carbon, 42 cm
Lenkerband Deda Presa
Sattelstütze Rotwild P180 Carbon
Sattelstützenklemme Token
Sattel Selle San Marco Aspide Racing Open-Fit
Innenlager Shimano SM-BB71-41
Kurbeln Shimano Dura-Ace FC-9000, 172,5 mm, 50-34
Pedale Shimano Dura-Ace PD-9000
Kassette Shimano Ultegra CS-R8000, 11-30
Kette Shimano Dura-Ace CN-HG901-11
Schaltwerk Shimano Dura-Ace RD-9000
Umwerfer Shimano Dura-Ace FD-9000
Schalt-/Bremshebel Shimano Dura-Ace ST-9001
Bremsen Shimano Dura-Ace BR-9000
Bremsbeläge Mavic Exalith
Vorderrad Mavic Ksyrium SLE
Hinterrad Mavic Ksyrium SLE
Reifen Continental Grand Prix 5000
Schläuche Schwalbe Extralight SV20