Fuhrpark
Die Akte Norwid
Als ich 2008 beschlossen hatte, ein neues Mountainbike aufzubauen, dachte ich zunächst an Norwid und bestellte mir ein auf Maß gefertigtes Thyra.
Neben dem tadellosen Ruf der Marke gefiel mir besonders gut, dass ich mehr Freiheiten hatte als bei Nöll, zum Beispiel für eine selbst kreierte Farbkombination und einen extra dicken Rohrsatz für mehr Steifigkeit. Das Ergebnis war auf den ersten Blick fantastisch:
Mir wurde jedoch schon beim Auspacken klar, dass der Rahmen zu groß sein musste. Ich hatte beim Bestellen meine Körpermaße angegeben und mich bei Vertragsabschluss nicht um Rohrlängen etc. gekümmert. Wie sollte ich auch, als Laie sagt mir ja eine Sitzrohrlänge von x Zentimetern nichts. Beim Vergleich mit meinem Nöll M5 zeigte sich, dass das Oberrohr fast waagerecht verlaufen würde, ich also überhaupt keine Schrittfreiheit haben würde. Auch war das Oberrohr ungewöhnlich lang. Nach einigen E-Mails mit Norwid einigten wir uns darauf, dass ich den Rahmen erstmal aufbauen würde, um dann zu sehen, ob meine Befürchtungen überhaupt zutreffen.
Beim Einbau des Steuersatzes war jedoch schon wieder Schluss: Die Einbauhülsen fielen regelrecht ins Steuerrohr, von Festigkeit keine Spur. Norwid meinte, das läge an dem von mir bestellten Oversize-Rohrsatz, man könne den Steuersatz mit Reparaturstahl festmachen. Wie bitte? "Reparatur"-Stahl? Mich verließ an dieser Stelle endgültig die Lust an Norwid und ich ließ den Rahmen zurückgehen. Man kann ihn heute noch bei Norwid als Muster sehen.