Unterwegs mit dem Reiserad
Norwegen 2013
Genau 20 Jahre nach meinem ersten Besuch fuhr ich im Juli 2013 wieder mit dem Rad nach Norwegen. Diesmal allein und etwas nördlicher, in die Gegend zwischen Trondheim und Aursjøen. Ich plante eine Woche und einen Tag ein, gereicht hätten auch zwei Tage weniger.
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In der ersten Hälfte hatte ich gutes Wetter, danach war es stark verregnet und selbst für norwegische Sommerverhältnisse ganz schön kühl. In Trondheim waren es etwa 11 Grad; die Woche vor und nach meinem Besuch waren es jeweils mehr als 20. Das Dach meiner Tour war eine Fahrt durchs Eikesdal bei einstelligen Temperaturen. Toll war es aber trotzdem...
Anreise
Auf dem Hinflug muss ich zwei Mal umsteigen, in Kopenhagen und in Oslo. Ich bin zwar erst am frühen Abend in Trondheim, aber da oben ist es um diese Jahreszeit ja praktisch immer hell. Ich fahre noch bis zum nächsten Zeltplatz in Richtung Trondheim. Am nächsten Tag fahre ich mit dem Zug nach Süden, um "Land zu gewinnen". Ich komme noch am Vormittag in Oppdal an. Der Plan: Von dort ins Eikesdal und bei gutem Wetter mit dem Rad zurück nach Trondheim, notfalls aber auch auf dem Rückweg ein Stück mit der Bahn.
Sunndal
Die erste Rad-Etappe geht bei mäßigem Wetter nach Sunndalsøra. Der Campingplatz dort gehört zu einem Hotel, Frühstück inklusive. Die haben bestimmt gestaunt, was ein Radfahrer so alles essen kann. Das Sunndal selbst ist für norwegische Verhältnisse eher unspektakulär. Eine lange, steile Abfahrt ist dabei. Anfangs habe ich noch jeden kleinen Wasserfall fotografiert, musste aber irgendwann einsehen, dass das hier ziemlich albern ist.
Eikesdalsee
Bei schönem, aber kaltem Wetter fahre ich am nächsten Tag über die 62 und 660 zum Südende des Eikesdalsees. Auf den ersten Kilometern gibt es zwei neue Tunnel, die man noch auf der alten Straße umfahren kann. Das wird aber nur noch ein paar Jahre gehen, die alte Strecke ist fast zugewachsen und wird nicht mehr gepflegt. Auf dem letzten Stück muss ich dann noch durch einen 4 Kilometer langen, aber immerhin beleuchteten Tunnel. Die Berge rund um den Eikesdalsee sehen schon nach "echtem" Norwegen aus.
Aursjøen
Das absolute Highlight dieser Reise ist die Fahrt hinauf durchs Aura-Tal zum Stausee Aursjøen und wieder zurück durchs Torbudalen und Litldalen nach Sunndalsøra. Es ist eine sehr anstrengende Tour, wenn man neben dem Rad noch 25 Kilogramm Gepäck mitschleppt. Und die Temperatur um die acht bis zehn Grad tut ihr Übriges. Aber es ist wirklich eine grandiose Landschaft. Macht bestimmt auch mit dem Motorrad oder im Auto viel Spaß.
Surnadal
Ich weiß, dass es noch einen Tag lang schönes Wetter geben wird und beschließe daher, die Rückfahrt nach Trondheim mit dem Rad in Angriff zu nehmen. Das soll heute die längste Etappe werden, denn danach droht Dauerregen. Die Strecke führt nun durch einen gemächlicheren Teil Norwegens durchs Surnatal.
Tourabschluss
Wie angekündigt hat das Wetter beschlossen, Radfahrer aus dieser Gegend Norwegens zu vertreiben. Ich fahre in zwei kleinen Etappen nach Trondheim und von dort mit dem Vorortzug zum Flughafen nach Stjordal. Es gelingt mir leider nicht, den Rückflug preiswert um ein oder zwei Tage vorzuziehen. Deshalb lungere ich die letzten beiden Nächte in der Gegend und auf dem Flughafen herum.
Trotzdem war's eine tolle Reise.